Titel und Vorrede stehen vor dem Buche. Soll diese nicht eine Rede aus dem Buche, sondern vor dem Buche sein d. h. nichts enthalten, was in das letztere selbst gehört, so bleibt ihr nur übrig, sich mit dem ersteren und mit dem Vorredner selbst zu beschäftigen. Ueber beide werden wenige Worte genügen.
Anthroposophie ist der Name des Buches. Die Philosophie, welche denselben wählt, will damit angedeutet haben, dass es weder ihr Ziel sei, wie das der speculativen Schule, Theosophie, noch ihr genüge, wie empirischer Unphilosophie, kritiklose Anthropologie zu sein. Wenn derselben — nicht zu ihrem Leidwesen — die speculativen Schwingen fehlen, um mit ikarischem Aufflug das gottgleiche Wissen des theocentrischen Standpunktes der ersteren zu erreichen, so mangelt ihr nicht weniger die in mancher Hinsicht beneidenswerthe Gabe, über die Schranken und Widersprüche, die der gemeine Erfahrungsstandpunkt in sich trägt, das kritische Auge zuzudrücken. Ihr Wunsch geht dahin, anthropocentrisch d. i. „Menschenwissen” und doch Philosophie d. h. von der Erfahrung aus-, aber, wenn es das logische Denken erfordert, über dieselbe hinausgehende Wissenschaft zu sein.