Zwei Schwestern, die verschiedener kaum sein könnten, sind - zusammen mit der Mutter und der Jüngsten - dazu gezwungen, ihr gewohntes Heim aufzugeben. Durch den Tod des Vaters hat dessen Sohn aus anderer Ehe Norland Park geerbt, er möchte das Gut selbst bewohnen. Die muntere Verwandtschaft steht ihm dabei nur im Weg. Elinor, deren Handeln stets durch reifliche Überlegung geprägt ist, bedauert es insofern sehr, als sie sich dadurch von Edward Ferrars fortgerissen sieht. Den Schwager hat sie lieb gewonnen, gibt sich jedoch keinen Illusionen dessen Zukunft gegenüber hin. Für ihn ist eine bessere Partie in Aussicht genommen worden, die mütterliche Fürsorge bürgt dafür. Schwester Marianne, die eher Gefühlsbetonte, interpretiert Elinors Verhalten dahingehend, dass sich das Maß der Zuneigung in engen Grenzen hält. Die wahre Liebe könne es kaum sein. Marianne ihrerseits wird von der neuen Umgebung derart willkommen geheißen, dass sie sich von einem gut aussehenden jungen Mann umgehend aus arger Verlegenheit befreit sieht. Sie hatte sich den Fuß verstaucht und konnte nicht mehr laufen. Offenherzig, wie sie ist, wendet sie sich überaus wohlwollend ihrem Retter zu, der ihre Gefühle mit ähnlicher Intensität erwidern kann. Damit ist für Oberst Brandon vorerst wohl kein Platz in ihrem Herzen.