Was da so faulig ist im dänischen Imperium, das wird uns Hamlet sagen. Es krankt nicht unbedingt an einer akuten Zuspitzung der Lage, schon eher weiter tiefer im Gebälk. Da kracht es und es schimmelt, dass sich die Balken biegen. Eins ist sicher: Es wird viel gemordet im Gerangel um den Thron, der Wahnsinn greift mit Macht um sich. Als Erstes fällt der König. Vom Geist des Toten erfährt der Held des Stücks, wer der Mörderbube war und schwört ihm Rache. Es ist Claudius, sein Bruder, der als rechtmäßiger Thronfolger die Mutter geheiratet hat. Durch ein Täuschungsmanöver will Hamlet die Wahrheit erfahren, um der an ihn gerichteten Forderung nachzukommen. Für den nur vorgetäuschten Zustand der Verwirrung werden verschiedene Erklärungsversuche vorgebracht. Schatzmeister Polonius hält ihn für eine Folge der unglücklichen Liebe zu seiner Tochter, die Mutter plädiert für echte Trauer aufgrund der schockierenden Ereignisse. Der neue König aber wird argwöhnisch, sein Verdacht erhärtet sich, als er mit szenischen Mitteln im Rahmen einer Aufführung bei Hofe der Tat bezichtigt wird. Hamlet muss fort, er soll nach England, um dort durch Schergenhand zu sterben. Die Gelegenheit, Claudius aus dem Weg zu räumen und dessen Plänen dadurch vorzubeugen, lässt er aus und redet stattdessen der Mutter ins Gewissen. Wie das Schicksal es will, fällt dabei Polonius in Hamlets Messer, den dieser mit dem vermeintlich lauschenden Claudius verwechselt hat. Damit ist sein Fortgang beschlossen, nicht aber sein Schicksal besiegelt.