Wenn einer in die Wüste geht ist ein Abenteuerkurzroman von Richard Voss.
Auszug:
Das von Assuan kommende Nilboot fuhr bei den Ruinen von Antinopolis auf eine Sandbank und mußte von den arabischen Schiffern flott gemacht werden. Da der Frühling bereits vorgerückt war, führte der Fluß wenig Wasser. Bei dem Staudamm am ersten Katarakt wurde mit diesem Lebenselixier Ägyptens Haus gehalten, als verschlösse ein Geizhals sein Gold. Erst, wenn die Nilflut noch tiefer sank, das Nilland noch mehr austrocknete, gab der Knauser dort oben von seinem Überfluß her. Er wurde dann freilich zum Verschwender, der seine feuchten Schätze krösusgleich austeilte, damit die überschwemmten Felder dreifache Frucht trügen ...
Als das Schiff mit sanftem Ruck festsaß, versammelten sich die Passagiere auf dem zu einem offenen Salon eingerichteten Vorderdeck. Orientalische Teppiche bedeckten den Boden; ein buntes Zeltdach schützte vor Sonnenbrand, und ein Boskett hoher Blattpflanzen erinnerte angesichts der Goldgluten der Wüste an Gärten und frisches Grün.