Glück ist völlig normal für Franka und Phinus Vanmeer. Solange alles in Ordnung ist, ergänzen sie sich gut. Vor allem Phinus geht in seiner Vaterrolle auf. Jem ist ein strahlender Junge, der mit seinen Eltern vieles teilt. Da sehen sie gerne über so kleine Details wie die unverzichtbare Baseballkappe – natürlich mit Schirm im Nacken – hinweg. Die brauchen offensichtlich alle Fünfzehnjährigen.
Doch Glück kann durch eine sinnlose Tat zerstört werden: Jem wird bei seinem ersten Diskobesuch von einem Jugendlichen erschossen. Einfach so, weil der betrunken ist und wütend über ein verlorenes Baseballspiel. Dieser Zufall platzt wie eine Bombe in das Leben der Eltern, die sich in der Folge fremd werden. Während Phinus geradezu besessen die Bestrafung des Täters verfolgt, will Franka trauern, will die Erinnerung an Jem pflegen.
Erdrückt von Schuldgefühlen, kann Phinus nicht erkennen, dass die Spielregeln, denen er das Leben zu unterwerfen gewohnt ist, nicht mehr greifen. Immer tiefer verstrickt er sich und Franka in ein Labyrinth der Missverständnisse, in dem Glück und Trauer, Wut, Hass und Liebe oft nahe beieinander liegen. Dabei könnte alles einfacher sein: wenn Phinus nur den selbstkritischen Blick in den Spiegel wagte.