Vorwort Sterben, Tod und Trauer sind im 21. Jahrhundert noch immer tabuisierte Themen, denen ich mehr Sichtbarkeit und Gehör schenken möchte. Allen Betroffenen wird dieser Ratgeber Mut geben, ihren persönlichen Weg zur Bewältigung ihrer Erfahrungen zu suchen und zu finden. Mehr noch – er gibt ihnen Empfehlungen, Hinweise und Hilfen an die Hand, die sie in der schweren Zeit der Palliativ-Versorgung, der Sterbebegleitung, des Todes und der Trauer brauchen. Weiter zeigt er Themen zur eigenen Versorgung auf, die wir alle frühzeitig vor einer Krankheit oder dem Alter überdenken, planen und organisieren sollten. Gerade in einer Zeit, in der der Mensch nur noch in Zusammenhang mit Kosten diskutiert wird, weist dieser Ratgeber für Betroffene und Angehörige auch auf unsere gemeinsame ethische Verpflichtung gegenüber bedürftigen kranken Menschen in unserer Gesellschaft hin. Kann und darf die Hilfe auf dem Kranken- und Sterbebett nur danach bemessen werden, wieviel sie kostet? Wem sie noch etwas nützen wird? Wer unterstützt werden darf und in welchem Umfang, weil zuvor eventuell Vorkehrungen getroffen wurden? Ich als Teil der Gesellschaft erkenne meinen Lebenssinn in der Hilfe für Menschen in besonderen und außergewöhnlichen Lebenssituationen. Als zertifizierte Sterbeamme und als Traueramme, speziell für Kinder und Jugendliche, unterstütze ich Menschen und Angehörige auf dem Sterbeweg und dem dazugehörigen Trauerweg. Ich möchte Angehörigen ihre Berührungsängste nehmen und ihnen so mehr Sicherheit in einschneidenden Situationen geben, und damit immer mehr Menschen motivieren, in der Pflege und Betreuung der zu pflegenden Angehörigen aktiv zu werden und unterstützend mitzuwirken. Das Ziel ist, dass sich immer mehr Menschen ihren letzten Wunsch erfüllen: Zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld zu sterben