"Als Johanna träumte" ist ein Roman, der die Kehrseite der Transgenderbewegung thematisiert. Eine begleitende Psychotherapie von Transsexuellen stellt für Betroffene, Ärzte und Psychotherapeuten meist nur eine Formalität dar, um die Voraussetzungen für eine Hormonbehandlung zu erfüllen. Das kann fatale Folgen haben! Denn vor allem durch das Nicht-Wahrnehmen von den eigentlichen psychologischen Nöten von Heranwachsenden entsteht nicht selten ein Schaden. Dabei bietet die Psychotherapie die idealen Rahmenbedingungen, um die eigene identitäre Orientierungslosigkeit besser zu verstehen und eine Lösung für diese sichtbar zu machen.
Der Roman beschreibt einen solchen Therapieprozess eines pubertären Mädchens, welches sich als Junge identifiziert. Im Zuge ihrer Therapie erfährt sie, welche übergeordnete Funktion ihre Transsexualität in der vulnerablen Zeit ihrer Pubertät hat. Ein geflüchteter Vater, eine geringe soziale Integration, eine emotional wenig präsente Mutter und eine tiefsitzende Selbstablehnung sind zentrale Themen, mit welchen sich die Protagonistin lernt in der Therapie auseinanderzusetzen. Ein nervenaufreibender Prozess, der mit einer bitteren Erkenntnis endet.
Aus der Erzählperspektive der Protagonistin wird die psychologische Innenansicht des typischen transsexuellen Heranwachsenden skizziert, wie sie der Autor aus seiner langjährigen Erfahrung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut bereits vielfach beobachtete.