Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Die Sonne stand schon weit im Westen und glühte über den fernen Graten und Zinnen der Roskruge Mountains. Ziemlich schnell krochen die Schatten über die heiße, staubige Main Street von Tucson und erreichten die Häuser auf der anderen Seite.
Sheriff Tom Jordan trat auf den Vorbau seines Office. Hart umspannten seine nervigen Hände das Geländer, das von Sonne, Wind und Regen blank geschliffen war. Aus engen Augenschlitzen starrte der Sheriff nach Westen. Sein scharfkantiges Gesicht war ausdruckslos. Um ihn herum war reges Leben. Viele Menschen bewegten sich auf den hölzernen Gehsteigen, Reiter kamen die Fahrbahn entlang, Buggies, hin und wieder ein schwereres Fuhrwerk. Tom Jordan nahm das alles nur unterbewusst wahr. Reglos stand er da, den Blick starr nach Westen gerichtet, als erwartete er aus dieser Richtung irgendetwas.
Ein Mann steuerte von der gegenüberliegenden Straßenseite schräg auf den Sternträger zu. Er trug einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd, das am Hals von einer weinroten Samtschnur zusammengehalten wurde. Auf seinem Kopf saß eine schwarze Melone. Er war wohl an die sechzig Jahre alt, und die Haare, die unter dem Hut hervorlugten, waren eisgrau. Der Ostwind trieb Staubspiralen gegen seine Stiefel und puderte sie grau.