Spoken Word ist Literatur, die den direkten Kontakt zum Ohr sucht. Und Pedro Lenz ist ein Autor, der den direkten Kontakt zu den Leuten findet. Seine Texte muss man auch gehört haben: Als Bühnenpoet ist er im vergangenen Jahrzehnt an Hunderten von Lesungen aufgetreten.
Zu seinen bevorzugten Textformen gehören die Monologe von Personen, die sich im Leben nicht zurechtfinden und die sich ob der grossen und kleinen Sorgen in Rage oder Trauer reden. 2004 erschien bei Menschenversand ein Teil dieser Monologe auf der CD "I wott nüt gseit ha". Drei Jahre später führt Pedro Lenz nun mit seiner zweiten Spoken-Word-CD seine atemlose Rede fort: "Angeri näh Ruschgift", das sind lyrische Monologe, getarnt als Alltagsgeschichten und zwischendrin einige Intermezzi seiner Lieblingsband "Die Zorros".
Lenz bleibt nahe an den unglaublichen, tragischen und bedrückenden Geschichten des Alltags und fächert gleichzeitig ein ganzes Panorama an Lebensstilen und -orten auf: Der avantgardistische Jazzkeller, die Badi, das Tea-Room, die Buchhandlung die Talk-Show im Fernsehen und die Pauschalferien auf Kuba kommen genauso vor wie ein Banküberfall oder eine Busfahrt neben einem behinderten Kind. Hören Sie selber!
Pedro Lenz (*1965) lebt als freier Schriftsteller und Kolumnist in Bern. Er ist Mitglied der Autorengruppe "Bern ist überall". Zusammen mit dem Pianisten Patrik Neuhaus tritt Lenz als Duo "Hohe Stirnen" auf. 2005 wurde er mit dem Kulturpreis der Stadt Langenthal ausgezeichnet. Letzte Veröffentlichungen: Bern ist überall, "Im Kairo" (Menschenversand); "I wott nüt gseit ha" (Menschenversand), "Das Kleine Lexikon der Provinzliteratur" (Bilgerverlag).
1 Kommentar zu „Angeri näh Ruschgift“
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