Nicht der äußere modische Prunk der Kleider und Perücken des Barock wird hier plastisch – vielmehr werden die geheimen und weniger geheimen Wünsche und Sehnsüchte von sechzehn großen Damen durch ihr Auftreten und ihre Intrigen offengelegt. Bedenkenlos erstreben sie den eigenen Vorteil, mischen sie sogar Gift, suchen sie das Abenteuer, nicht zuletzt im Erotischen.
Große Damen des Barock – wie die Nichten des Kardinals Mazarin, Liselotte von der Pfalz, Maria Beatrice, die letzte katholische Königin Englands – zu zeichnen, setzt ein tiefreichendes Interesse am Schicksal Einzelner voraus, die kraft ihrer Persönlichkeit ihr Leben selbst zu bestimmen, zu gestalten suchten – Otto Flake war es wie keinem zweiten gegeben.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)