Nura Abdi ist achtundzwanzig Jahre alt und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Sie stammt aus Somalia, ist in Mogadischu aufgewachsen und musste wegen Bürgerkriegsunruhen in ihrem Land Hals über Kopf fliehen. Nura wollte in die USA, doch der gefälschte Pass ihrer Cousine mit dem sie reiste, wurde in Frankfurt entdeckt, was ihre Pläne jäh durchkreuzte. Doch sie gab nicht auf und versuchte, sich in Deutschland ein normales Leben aufzubauen. Aber der Traum eines unbeschwerten Lebens, wie es unzählig deutsche Frauen ihres Alters führen, ist nicht so einfach zu erfüllen, denn Nura ist anders: Im Alter von vier Jahren wurde sie pharaonisch beschnitten, ein grausames, jedoch für Afrikanerinnen übliches Ritual, dessen vollen Umfang Nura erst erkennt, als sie sieht, dass europäische Frauen ihr Schicksal nicht teilen ...