Publius Ovidius Naso wurde 43 v.Chr. in Sulmo in Mittelitalien geboren, gehörte zum Ritterstand und sollte eigentlich die römische Ämterlaufbahn einschlagen. Zum Glück für die Weltliteratur brach er diese Karriere jedoch ab und wurde Dichter in Rom. Er genoß als Autor so berühmter Werke wie etwa der Amores (Liebesgedichte), der Ars Amatoria (Liebeskunst) oder der Fasti (eines römischen Festkalenders in Versform) höchstes Ansehen, als ihn im Jahre 8 n.Chr. das Verbannungsurteil des Kaisers Augustus traf; über die Gründe dieser relegatio läßt sich nur spekulieren. Ovid jedenfalls mußte nach Tomis am Schwarzen Meer ins Exil gehen, wo er vermutlich um 17 n.Chr. starb.
Sein vielleicht bedeutendstes Opus und das auf jeden Fall heute populärste Werk antiker Dichtkunst überhaupt sind die Metamorphosen. Ovid erzählt darin in über 10.000 Versen rund 250 verschiedene antike Sagen, die alle eines gemeinsam haben – die wundersame Verwandlung ihrer Protagonisten. Niklas Holzberg bietet eine informative und unterhaltsame Einführung in dieses in jeder Hinsicht zauberhafte Werk: Er erhellt den Epochenhintergrund, ordnet es in die literarische Tradition ein, erklärt seine Struktur, stellt zahlreiche der darin erzählten Geschichten vor und sagt zudem das Wichtigste zu Überlieferung und Nachleben der Metamorphosen.