"Hetärengespräche" ist der Titel einer Sammlung von fünfzehn dialogischen Miniaturen des Lukian von Samosata, geschrieben wahrscheinlich nach 160 n. Chr.
Die kleinbürgerliche Halbwelt Athens (Hetären, ihre Liebhaber, Nebenbuhlerinnen, Quacksalber, Matrosen) tritt in Alltagsdramen voller Sorgen, Sentimentalität und Komik auf, ihre Akteure reden die attische Gossensprache. Die voneinander unabhängigen Genreszenen drehen sich um den an eine andere Frau verlorenen Freund; um den Liebhaber, der womöglich heiraten wird; um einen ganzen Eifersuchtsreigen; um die syrische Zauberin, die das Objekt des Verlangens verliebt machen soll; um die Freuden der Homoerotik; um die Feinheiten des Hetärenmetiers und die Psychologie der Kundschaft; um die heimkehrenden angeblichen Kriegshelden; um die Philosophie, die liebesunlustig macht; um die Rückgewinnung eines untreuen Liebhabers; oder auch um den armen Matrosen, den seine Angebetete wegjagt, weil er immer nur Zwiebeln, Käse und Heringe schenkt.