Es geht um Narben im Fell, kontroverse Sichtweisen, die Sehnsucht nach Wahrheit und darum ungewollt zum Spielball der Gesellschaft zu werden. Um Aufbruch, das Ankommen in fernen Welten, Einsamkeit und die Chance der Kunst den Blick zu erweitern.
Kommissarin Nast ermittelt im Mordfall des elfjährigen Thiagos. Dabei stösst sie auf eine Neonazigruppe, die bis in die Reihen der Polizei reicht. Der Fall führt zurück in die 30er Jahre. Der kleine Karl Dahlheimer, jetzige Grossvater des toten Kindes, erlebt in der eigenen Familie die Spaltung der Gesellschaft, der Vater Hitleranhänger, die Mutter kommunistische Bildhauerin. Als er vom Tod der Mutter erfährt, die sich dem Widerstand angeschlossen hatte, beginnt der junge SS Mann, seine Welt infrage zu stellen. Er ergreift die Gelegenheit zur Flucht, die ihn zu Fuss durch Europa bis nach Portugal führt. Doch diese Flucht weckt das Interesse des 1950 geborenen Leningrader Buchhändlersohns Nikolai Popow.
Dieser europäische Kriminalroman lädt ein, die authentischen Schauplätze zu bereisen. Er wirft einen Blick vom Wirken der Vergangenheit bis in die gesellschaftlichen Strukturen der Gegenwart im Sinne einer kritisch, künstlerischen Betrachtung der zwischenmenschlichen Verhältnisse.