Was, wenn unsere Demokratie dem inneren und äußeren Druck nicht mehr standhält? Wenn sich Propaganda schneller und nachhaltiger verbreitet als ein Virus? Wenn wir unseren persönlichen Besitzstand mit allen Mitteln verteidigen? Werden wir dann alles behalten oder alles verlieren? Am liebsten würde ich meine Kinder schnappen und fliehen aus diesem Land, das kaum noch meine Heimat ist. Vor sechs Jahren begann eine Eiszeit, die nichts mit dem Wetter zu tun hat. Je mehr die eigene Existenz bedroht wird, desto lauter schreit das Volk nach einem Führer. Den hat es jetzt. Einen Despoten samt Polizeistaat. Die Angst regiert. Mehr als je zuvor. Auf den Straßen herrschen Ignoranz, Gewalt und Hunger. Sicherheit ist eine Illusion. Das Einzige, was mich diese Eiszeit ertragen lässt, sind meine Kinder und jene Hoffnung, dass ihre Generation es besser macht. Diese Hoffnung ist alles, was mich daran hindert, durchzudrehen. Sie wärmt mein Herz. Denn es ist kalt. Eiskalt! Nicht nur draußen. Das Licht erfriert.