Oma hat mal gesagt: «Kannstes halt nich allen recht machen. Aber dafür bisse auch nich da!»
Der Bestseller-Autor Marco Göllner wuchs bei Oma Martha auf, einem echten Original der Generation Kittelschürze. In einem Haushalt, in dem sich alle auf eines verlassen konnten: Oma Martha hatte alles und jeden im Griff. An sie erinnern Göllners wunderbar lakonische, heitere Episoden aus jenen Jahren tief in der deutschen Provinz. Marco Göllner nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit und erzählt von einer Frau, die ihr Leben lang nach 4711 roch, die weltbesten Püfferken (Kartoffelpuffer) machte und deren Kittelschürze jeden Superhelden-Umhang alt aussehen ließ: «Perlt alles ab.»
«Ein Blitz! Oma zählte erneut: ‹Einnzwanzich, zweinzwanzich, dreinzwanzich, viernzwanzich ...› Rommsti-wommsti-bommsti!!! Und noch bevor die Scheibe im Fensterrahmen aufgehört hatte zu zittern, wiederholte Oma leise: ‹Zieht langsam wieder wech.› Zwischen Omas Füßen am Fuße der Treppe stand eine Plastiktüte. Sie stand nicht von allein, sondern deshalb, weil sich in ihr ein Aktenordner und mehrere Umschläge mit papiernem Inhalt befanden. Das war das, was Oma auf jeden Fall im Fall des Falles aus dem Haus retten wollte. Es war die ‹Jewittatüte› – darin die wichtigsten Unterlagen wie Stammbuch, Sparbuch, Gesangbuch und Geburtsurkunde, Sterbeurkunde, Seepferdchenurkunde und andere brisante Zettel, auf denen stand, ‹was wem jehöan tut, also mir›, so Oma.»
1 Kommentar zu „Der Junge hat doch nichts davongetragen?“
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