Tobias und Lisa verstehen nicht, warum Papa sie verlassen hat. Ihre Mutter will einfach nicht darüber sprechen. Stefan wird von seiner Mutter zu Herrn G. geschickt, um sich eine Milch zu leihen. Als er zum ersten Mal die Wohnung des eigenartigen Nachbarn betritt, sieht er einen leeren, menschengroßen Käfig im Wohnzimmer. Ein Bruder und seine kleine Schwester beobachten die Pechmarie, eine seltsame Frau am Bahnhof des Dorfes. Als sie ihr einen Streich spielen wollen, geschieht etwas Unerwartetes. Moritz und Til spielen auf dem abgelegenen Fußballplatz am Rande der Stadt, obwohl die Mutter es ihnen verboten hat. Manuel träumt davon, wie zwei Unbekannte an die Tür klopfen, eine Frau und ein Mann. Sie wollen ihn abholen, und er soll eine neue Familie bekommen: eine neue Mutter, einen neuen Vater und sogar einen neuen Bruder ... Der verlassene Rummelplatz von Marcel Zischg berichtet in dreizehn Erzählungen eindringlich und mit suggestiven Bildern von den seelischen Nöten und Ängsten von Kindern. Die Protagonisten, meist zwischen zehn und fünfzehn Jahre alt, spielen auf leeren, abgelegenen Spiel- und Sportplätzen und hegen erste Wünsche und Begierden. Sie streben nach Freiheit und suchen Abenteuer in Erlebnissen, Träumen, Bildern und Assoziationen. In sprachlich dichten, manchmal surreal anmutenden Geschichten verbindet Marcel Zischg Motive des Phantastischen, Irrealen mit realen Erlebnissen von Traumatisierung und seelischem Schmerz.