Der erste Teil meiner Lebenserinnerungen beginnt mit ausgewählten Kindheitserlebnissen während des zu Ende gehenden Weltkriegs und meinen Jugendjahren in der Gründungszeit der DDR.
Die folgenden drei Kapitel sind ein Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Leuna-Werke, mit den vielen tüchtigen und engagierten Kollegen, denen ich mit meinen Erinnerungen Dank sagen möchte. Der beschriebene Wiederaufbau des Werkes, seine Blüte und sein Niedergang, ist auch an Hand seiner jeweiligen Generaldirektoren, ein Spiegelbild vom Aufstieg und Untergang der DDR.
Eine besondere Leistung während dieser Zeit waren die wirtschaftlichen Erfolge auf dem Gebiet der Hochdruck-Polymerisation, basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen unserer eigenen Grundlagenforschungen und der Zusammenarbeit mit russischen Experten zur Entwicklung des auch international herausragenden Verfahrens „Polymir 50“. Die erlebte Zusammenarbeit mit den russischen und weißrussischen Forschern, Technikern und den einfachen Menschen hat mich die Nähe der Deutschen zu dem Kulturkreis dieser Menschen erfahren lassen.
Meine im sechsten Kapitel beschriebenen Erfahrungen als Direktor eines Instituts der Akademie der Wissenschaften haben mich gelehrt, welche Unterschiede es bei den Anforderungen an die jeweiligen Forschungseinrichtungen in der DDR gegeben hat. Gemeinsam mit den erfahrenen und leistungsstarken Kollegen, sowie den jungen Wissenschaftlerinnen haben wir für das Institut ein modernes Profil geschaffen.
Diese Phase hat mir aber auch gezeigt, zu welcher Falsch- und Bosheit selbst gebildete Menschen fähig sind, wenn sie daraus Vorteile für ihre Zukunft zu erkennen glauben.