Der Kaukasus bleibt ein unruhiges Konfliktfeld. Nach sechs Kriegen in den letzten 25 Jahren sind in jüngster Zeit wieder neue Kämpfe aufgeflammt. In der zersplitterten Region, deren Fläche nur wenig größer als die Bundesrepublik ist, leben mehr als 50 verschiedene Völker mit unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Interessen, verschiedenen Religionen und Kulturen. Neben den Territorialstreitigkeiten zwischen den einzelnen Staaten und Gebieten hat Russland die politischen Auseinandersetzungen immer wieder mit angeheizt, betrachtet Moskau das Gebiet doch als seine Einflusssphäre. Inzwischen fällt auch der Schatten des IS auf diese Region am Rande Europas. Manfred Quiring, mehr als 20 Jahre lang Korrespondent für die Berliner Zeitung und Die Welt in der Sowjetunion, Russland und der GUS, hat den Gebirgszug und die angrenzenden Gebiete immer wieder bereist und die Konflikte zum Teil persönlich miterlebt.