Die junge, in Berlin lebende chinesische Reiseführerin Sanya ist schwierige Touristen gewöhnt, aber diese aus ihrer Heimat stammenden Delegationsmitglieder stellen sie auf eine besondere Nervenprobe. Auf der gemeinsamen Busreise durch sechs europäische Länder prallen nicht nur wechselseitige Vorurteile über China und Europa aufeinander. Für etliche Spannungen sorgen auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Gruppe, allem voran der despotisch auftretende Delegationsleiter, Kommandant Wang. Er will die Reise nutzen, um für ein Bauprojekt in China einen ausländischen Architekten zu suchen, ist dabei aber mehr als wählerisch. Bis am Ende der Reise fast alle Gruppenmitglieder zufrieden in ihre Heimat zurückkehren, muss Sanya viel taktisches Geschick aufwenden und so manches Mal über ihren eigenen Schatten springen. Luo Lingyuans in den frühen 2000er Jahren angesiedelter Roman erzählt auf spannende und gleichzeitig humorvolle Weise von typischen Missverständnissen und Unterschieden zwischen deutscher und chinesischer Kultur. Aber auch davon, dass unter der Voraussetzung geistiger Offenheit ein besseres gegenseitiges Verstehen jederzeit möglich ist.