In einer bildhaften, atmosphärischen Sprache erzählt "Der Treibsand" gleichermaßen die Geschichte eines road trip durch die ausgedörrten Landschaften des südlichen Griechenland wie von den emotionalen Irrfahrten des blutjungen Robert Tönsing und seiner Suche nach der Mitte der eigenen Existenz. Desillusioniert, orientierungslos und zutiefst bestürzt angesichts einer diffus empfundenen Daseinsangst, faßt dieser eines Tages kurzerhand den Entschluß, zu einer Reise aufzubrechen, die ihn nachfolgend, sozusagen in einem Akt des Sichloslösens aus seinen schieren Alltagsbindungen, aus der kupferfarbenen Enge seiner nördlichen Heimatstadt hinausführt in die lichtgefluteten Räume einer mediterranen Welt. Hier bewegt er sich alsdann in derselben Weise als Suchender wie auch als Versehrter von Ort zu Ort, stets sich selbst auf der Spur, seinen seelischen Abgründen und Unzulänglichkeiten. Währenddem vollzieht sich die Erzählhandlung des Romans immerfort in einem Spannungsfeld aus existentieller Entsagung und Lebensbejahung, Fatalismus und Zuversicht – mit kraftvollen Pinselstrichen hineingeworfen in ein Koordinatensystem aus Sonne, Meer, Salz, Innerlichkeit, Liebe zum Leben und existentieller Verzweiflung.