BAND 1 – Nomadenleben im kargen Hochland im Nordosten Ugandas in der Zeit der Kolonialherrschaft und der Missionare. Diktator Idi Amin bringt sich an die Macht, das Land wird unabhängig, aber...
Natiwi wird 1952 in einer Ziegenhütte geboren. So ist es üblich bei den Nomaden in Karamoja. Natiwi ist das erste Kind der sechsten Frau des Gebiets-Häuptlings Lorika. Er stirbt beim Palaver um Wasser und Weideland durch einen Pfeil aus dem Hinterhalt. Der Klan wandelt sich in den Zuständigkeiten eines jeden Einzelnen. Eine Hyäne reißt der kleinen Natiwi eines nachts ein Stück Fleisch aus dem Bein. »Es wäre mein Tod gewesen, aber es wurde zum Glücksfall meines Lebens«, sagt Luisa Natiwi heute.
Missionare pflegen sie, taufen sie mit christlichem Namen und schulen sie. Sie wird erste Lehrerin ihres Hirtenvolks. Diktator Idi Amin will sie zur Frau – doch ihr Bruder hat sie bereits einem anderen versprochen. Es kommt nicht zur Ehe, denn Luisa erkrankt nach erfolgreichem Fruchtbarkeitsbeweis. Wieder gibt es Hilfe von den Weißen. Luisa Natiwi reist zur Therapie nach Deutschland – und bleibt. Ein ugandischer Arzt wird ihr Ehemann. Ihr Glück endet bei der Rückkehr in Uganda; ihre Herkunft passt nicht zum Stamm des Mannes. Nach dramatischer Flucht aus Uganda ist Luisa Natiwi mit ihren drei Kindern zurück in Deutschland. »Meine Heimat besteht aus zwei Welten.«