Aus Jahr und Tag

Wie Hanna Nein sagen lernte

Lonny Neumann

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Beschreibung zu „Aus Jahr und Tag“

Im Sommer 2005 ist die Erzählerin Johanna, meist Hanna genannt, in ihre Oberschulstadt Prenzlau eingeladen, um aus einem alten Romankapitel zu lesen. Diese Fahrt, die wie eine Sommerreise anmutet, bildet den Rahmen für Hannas Erinnerungen, die durch den lange fälligen Abstecher nach Grünwalde zu einer Selbstauseinandersetzung wird. Dorthin hatte die einst begeisterte junge Lehrerin ihren Mann gedrängt, mit der Familie zu ziehen, weil sie glaubte, hier ein anderes Leben zu lernen, in dem Kinder, Ehe, die Schüler und das Schreiben gedeihlich zueinander fänden. Welch ein Irrtum!
Die idyllische Landschaft mit der Schule für Bevorzugte verdeutlichte, wie ihre anfängliche Utopie für das kleine Land, in dem sie lebt, zur Phrase wird. Der einst geliebte Mann bleibt ein Jasager, ein Parteisoldat.
Aber die Kinder ...
In den Morgenstunden sitzt die Frau, die sich nicht in die gewünschte Logik des Lebens fügen kann, und schreibt:
„Die nach uns kommen, werden fragen:
‚Wie habt ihr gelebt? Was hast du getan?‘“ Sie verlässt das Haus.
Durch die geliebte Landschaft wandernd geht sie der eigenen inneren Wandlung, Schuldgefühlen und Glücksmomenten nach, trifft einstige Freunde und die zurückgekehrten, nun neuen Eigentümer von Grünwalde. Sie wird nicht schuldfrei ausgehen, wenn sie versucht, über diesen Ort, den sie Insel nannte, zu schreiben, denn sie hat dazu gehört.
„Es war einmal“, so wird sie ihre Lesung beginnen und endlich das alte Kapitel beenden.

Über Lonny Neumann

Lonny Neumann
Geboren 1934 in Strasburg/Uckm., Oberschule Prenzlau, Lehrerstudium in Potsdam. Lehrerin in Potsdam und in der Internatsoberschule Seewalde, Studium und Sonderkurs am Literaturinstitut Leipzig 1975-1978
Seit 1980 Leben und Schreiben mit Unterbrechungen in Potsdam, 1992 - 93 wissenschaftliche Mitarbeit an der Universität Potsdam, Kasack-Ausstellung mit Archivgut aus Marbach, 1995 Gast an der Ausländeruniversität in Perugia
1999 und 2004 Wiepersdorf-Stipendium
Veröffentlichungen:
Erzählungen, Kinderbücher, Rundfunkarbeiten. „Vier Stationen hinter der Stadt" im Mitteldeutschen Verlag
1990 Novemberblätter: Tagebuch: „Was tun? Was tun!" FHS Potsdam (1990)
„Hermann Kasack-Leben und Werk", in Ausstellungsnachbereitungen und Büchern. (Peter-Lang-Verlag, Frankfurtfurt a. M. 1993)
„Hermann- Kasack in Potsdam"; Buntbuch, Frankfurt/Oder u. a.
„Literatur in Potsdam nach 1945" (1998)
„Der andere Lehrer", Essayistisches über reformpädagogische und Seewalder Versuche, Universität Potsdam (1996)
„Der Stein", Tag- und Traumfragmente., Roman, Auwald 2000
„Grüne Glasscherben". Kindheit im Norden, Märkischer Verlag 2006
Texte für den Rundfunk, Beiträge in Zeitschriften und Anthologien, (Signum. Ort der Augen), auch in „Zeitstimmen". Brandenburgisches Tagebucharchiv im Internet.
noch einmal Hermann Kasack in Potsdam (Literaturport 2010)


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2016

Druckseiten:

ca. 174

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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