"Maria" ist ein unkonventionelles Buch zu einem sehr persönlichen Thema. Als Maria ihren Freunden eröffnet, dass sie den nahen Herbst nicht mehr erleben wird, sind diese zuerst erschüttert. Danach entspannt sich ein spannender Dialog über das was bald kommen wird, die Phase des Todes und die Phase danach. Die Positionen sind sehr unterschiedlich, die Diskussion wird ergebnisoffen geführt. Alles wird auf die Probe gestellt. Die Weltreligionen und die Tatsache, dass vor diesen andere "heilige" Glaubensgemeinschaften existierten, in denen eigene Vorstellungen zum Leben nach dem Tod im Mittelpunkt standen. Immerhin ist die Menschheitsgeschichte rund zwei Millionen Jahre alt. Um so überraschender ist das Ergebnis und der Ausblick am Ende des Buches. Im ersten Teil steht der Vorgang des Sterbens im Mittelpunkt. Er stellt sozusagen das Scharnier zwischen dem Diesseits und dem Jenseits dar. Fegefeuer und wunderbare Nahtoderlebnisse, von denen Maria aus ihrem Umfeld berichtet, werden einander gegenübergestellt. Jeder zieht seine eigenen Schlussfolgerungen daraus und wirft deren Ergebnisse in die Runde. Im zweiten Teil geht es um das Leben nach dem Tod, Was ist dabei logisch, in einer Welt, die nicht von den eigenen Genen, der Sexualität, sondern nur vom Geist getragen wird. Finden sich Lohn und Strafe aus dem irdischen Leben dort wieder? Wird es eine Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits geben? Welche Rolle wird der Glauben spielen? Maria stellt eine Arbeitshypothese auf, die ihr gerade in den Sinn gekommen ist. Die Ergebnisse fügen sich wie Puzzlesteine der Erkenntnis ineinander. Alle sind überrascht über das Bild, das sich plötzlich ergibt. So hatte das eigentlich keiner erwartet. "Maria" ist ein spannendes Buch. Undogmatisch und unvorbelastet durch Denkmuster. Es eröffnet neue Ebenen des Denkens, die in den Meisten von uns schon vorhanden waren, aber es bedurfte eines solchen Textes, um all die Fenster zu öffnen, hinter denen sie verschlossen lagen.