Ehrliche und boshafte Hexen haben es heutzutage wirklich schwer: Sie wohnen nicht mehr in schmucken Lebkuchenhäusern und fressen keine kleinen Kinder. Thekla Eickelbaum, eine frustrierte Hexe, vegetiert in einer Sozialwohnung dahin und bezieht Hartz IV. Ihr Blick auf das moderne Leben ist schonungslos und entbehrt nicht einer gewissen Komik...
In der zweiten Kurzgeschichte erfährt Peter Kress, wie der "himmlische Alltag" wirklich aussieht. Als frisch Gestorbener steht er an der Himmelstür und muss fast zwei Stunden warten, bis er eingelassen wird. Nichts ist so, wie man es sich im Paradies vorstellt. Obwohl: Das Paradies gibt es schon, doch ist es nur für einige Auserwählte bestimmt...
Klaus Enser-Schlag, Autor von Kurzkrimi-Hörspielen der Kultserie "Schreckmümpfeli", zeigt in den beiden neuen Kurzgeschichten einmal mehr seinen ironischen Blick auf die moderne Zeit. "Himmlischer Alltag" hat einen deutlichen Bezug zur aktuellen Politik, den zahllosen Kriegen, Terror und dem Klimawandel. Der Mensch ist ein winziger Teil in einem riesigen System und muss zu dessen Effizienz beitragen.
"Die Hartz IV Hexe" stellt dagegen das Schicksal eines alten Menschen in der heutigen Zeit dar: Das Unverständnis gegenüber sich wandelnder Gesellschaftsnormen, Armut und Einsamkeit. Die Hexe ist heute "out", genauso wie der alte Mensch in unserer dynamischen Leistungsgesellschaft.