Der Mensch hat einen freien Willen. Diese Theorie hat Nadine Kant von ihrem Philosophielehrer und Geliebten Peter Schneedorn gelernt, der die Klasse im freien Denken und Handeln unterrichtet und bestärkt. Mit diesem Mann möchte Nadine nach dem Abitur ihr Leben als freischaffende Künstlerin verbringen. Schnell muss sie erkennen, dass es diese Bilderbuchehe nicht gibt und es mit dem freien Willen auch nicht immer so gut klappt. Zermürbt von Peters Stimmungsschwankungen, Widersprüchen, Gewaltausbrüchen und Alkoholexzessen, fehlt ihr jedoch die Kraft, ihn zu verlassen. Mord oder Selbstmord? Diese Frage beschäftigt sie kurz, dann ist auch schon alles vorbei. Befreit beginnt Nadine ein neues Leben, bis sie zwanzig Jahre später von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und feststellen muss, dass sie das Geschehene nie verarbeitet hat.
Nadine lebt als anerkannte Künstlerin in einer kleinen Tinyhouse-Siedlung. Als Jens ins Nachbarhaus einzieht, sieht sie Peter in ihm. Neben Erinnerungen, Flashbacks und Panikattacken fühlt sie sich auch noch zu ihrem neuen Nachbarn hingezogen. Die Angst, erneut in eine emotionale Abhängigkeit zu geraten und das Selbstwertgefühl zu verlieren, sorgt dafür, dass Nadine wieder einmal die Handlungsmöglichkeit des Mordens in Betracht zieht.