Clara hat durch eine Depression ihre größte Leidenschaft verloren: ihre Fähigkeit, genussvoll in ein Buch einzutauchen. Während eines Spaziergangs trifft sie auf dem Gelände eines verfallenen Jagdschlosses den Obdachlosen Wilhelm, der ihr nicht nur die verlorene Lesefähigkeit zurückgibt, sondern ihr auch im Leben neue Perspektiven aufzeigt. Der alte Mann träumt davon, das Anwesen in ein Künstlerzentrum zu verwandeln, einen Ort zum Arbeiten und Leben für Menschen, die nicht in die Gesellschaft zu passen scheinen.
Auch Clara stürzt sich voller Begeisterung in die Umsetzung dieses Plans. Sie entdeckt ihr eigenes Talent und die Lust am Schreiben und erkennt, wie unglücklich ihre Ehe und ihr gewohnter Alltag verlaufen.
Doch die Gespräche mit Wilhelm und die neuen Erfahrungen erinnern auch an ein lang verdrängtes Trauma: Bald begreift Clara, dass es manchmal Wunden gibt, an die man besser nicht rührt, wenn man bei klarem Verstand bleiben will.