Das Masthuhn weiß nicht, wie es sich anfühlt, geboren zu werden. Es wird im Brutautomaten produziert. Dort schlüpfen die Küken nach exakt einundzwanzig Tagen aus künstlich befruchteten und künstlich bebrüteten Eiern. Maschinen trennen die Küken von den Eierschalen. Maschinen sortieren kranke Küken aus. Maschinen vernichten diese.
Gesunde Küken werden verpackt und verladen. In Großstallungen mit rund vierzigtausend Tieren werden sie in exakt fünfunddreißig Tagen auf das fünfzigfache ihres Geburtsgewichts gemästet.
Das Masthuhn weiß nicht, wie es sich anfühlt, satt zu sein. Bei der Zucht wurde das Sättigungsgefühl ausgeschaltet. Damit das Skelett und das Herz-Kreislauf-System der Masthühner funktioniert, muss bei der Züchtung die Konstitution der Tiere gestärkt werden. Mehr Platz und Bewegung würden dafür sorgen, dass die hochgezüchtete Muskulatur besser durchblutet und das Herz-Kreislauf-System trainiert wird, was aber einen höheren Aufwand und mehr Kosten bedeuten würde. Und schließlich geht es doch nur um eines: Fleisch.
Der Mensch ist ein Wolf. Für ihn zählt nur das Fleisch ...