Anton ist Arzt in Kreuzberg, mit Sorge sieht er, wie seine Mutter, die in der niedersächsischen Provinz lebt, gegen eine schnell fortschreitende Demenz kämpft.
Jedes Jahr schickt sie ihm und seinen Freunden Erdbeermarmelade nach Berlin. Die Erdbeeren wachsen auf dem »Acker«, wie sie ihren Garten nennt, den sie ihr Leben lang mit Hingabe gepflegt hat. Aber in diesem Jahr hat sie die Erdbeeren vergessen.
Anton muss erkennen, wie seine Mutter ihm Stück für Stück verloren geht, und mit jeder ihrer Niederlagen verschwindet ein Teil seiner eigenen Existenz: Das vertraute Land der Kindheit.
Dann trifft er Lydia und findet nach Jahren des Alleinseins jemanden, mit dem Liebe möglich zu sein scheint. Aber Lydia bringt eine Vergangenheit mit, die in beider Leben mit Vehemenz einbricht.
In diesem vielstimmigen Roman gelingt Katharina Hacker das einfühlsame Porträt von Menschen, die zurückblicken müssen, um weitergehen und die zweite Lebenshälfte gestalten zu können. Selten ist so eindringlich über den Verlust einer Welt und den Gewinn einer neuen geschrieben worden.
1 Kommentar zu „Die Erdbeeren von Antons Mutter“
Mehr lesen Ausblenden Ausblenden