Seit über zwanzig Jahren in Afghanistan: Zeit für Karla Schefter, ein Resümee der letzten Jahrzehnte zu ziehen.
Vier Regimewechsel hat sie miterlebt – den Kampf der Mudschaheddin gegen das Nadschibullah-Regime, den Bürgerkrieg, in dem die unterschiedlichen Mudschaheddin-Gruppen sich gegenseitig bekämpften, die aggressive Taliban-Zeit, den hoffnungsvollen Aufbruch 2001 nach der ersten demokratischen Wahl und die darauffolgende Enttäuschung, weil die erhoffte Verbesserung ausblieb und sich, im Gegenteil, die Zustände im Land von Jahr zu Jahr verschlechterten.
Anhand der Geschichten und Schicksale ihrer Patienten, Freunde und Angestellten zeichnet sie ein ungeschminktes Bild des von Kriegen gebeutelten Landes und gibt eine bisher ungekannte Innenansicht der afghanischen Verhältnisse. Kein Journalist, kein Bundeswehrsoldat kann auf zwanzig Jahre in diesem Land zurückblicken, zwanzig Jahre, in denen Karla Schefter menschliches Elend, aber auch Freude und Hoffnung miterlebt hat und sich mit Stammesführern, Dorfältesten und radikalen Taliban auseinandersetzen musste.
Schon längst hätte sie aufgeben können, doch das kommt für sie nicht in Frage – weil es um die Menschen geht.