In Ägypten leben fast 100 Millionen Menschen auf einer Fläche, die der Bayerns entspricht. Der Rest ist unbewohnte Wüste. Warum gibt es trotz dieser apokalyptischen Enge, trotz Elend und Perspektivlosigkeit nicht mehr Unruhen und bewaffneten Widerstand? Das erklärt Jürgen Stryjak in seinem Buch. Es erzählt von der Geschichte eines Landes vor den Toren Europas, das immer ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen gewesen ist, seiner faszinierenden Flexibilität, dem Einfluss des Nils auf seinen Lebensrhythmus. Zugleich beleuchtet Stryjak die wirtschaftliche und politische Macht des Militärs, die Umbrüche in der überwiegend jungen Gesellschaft, die Rolle des politischen Islams. Dabei räumt er mit vielen westlichen Fehlwahrnehmungen auf und liefert neue Erkenntnisse zum Scheitern der Demokratiebewegung.
"Was mir an diesem ungewöhnlichen Deutschen am besten gefallen hat, war, dass er sich – anders als viele seiner Kollegen und andere Ausländer – voll und ganz auf den Alltag in den Wohnvierteln der einfachen Leute einlassen konnte."
Nagib Machfus, ägyptischer Literaturnobelpreisträger, über Jürgen Stryjak