Über gekrönte Häupter berichtet jedes Geschichtsbuch, doch über das breite Volk wissen wir meist wenig. Oft sind dürre Daten in Kirchenbüchern die einzige Quelle, die uns rare Auskunft geben über unsere Vorfahren. Doch wenn man ihre Geschichte eingebettet in die jeweiligen Zeitumstände liest, wird daraus rasch ein spannender Familienroman.
Exemplarisch sucht der Verfasser nach den Wurzeln seines äußerst seltenen Familiennamens im niederdeutschen Sprachraum. Er entdeckt dabei Menschen, die sich nach dem 30-jährigen Krieg aus bescheidenen Anfängen am Rande der Gesellschaft aufgemacht haben in die Mitte des Bürgertums. Geleitet von ihrem lutherischen Glauben einerseits, von der aufgeklärten Vernunft anderseits, bringen sie ihre Persönlichkeit auch unter schwedischer Fremdherrschaft voll ein, um aus ihrem Leben auch für andere etwas zu machen. So kann die Forschung nach Vorfahren spannende Vergleiche zutage fördern für die Frage, was uns „Leben“ und persönliches Engagement heute bedeuten.