Der junge schwedische Leutnant, der mit seiner Reiterschwadron in Höperhöfen lag, gab seinen Männern laute und nicht gerade freundlich klingende Befehle, mit denen er sie auch zur Eile mahnte. Reiter kamen, brachten Nachrichten und ritten gleich wieder, wie vom Teufel gejagt, fort.
Claus Bostelmann ging auf den Leutnant zu und fragte, was geschehen sei. Der Offizier legte seine Hand auf dessen linke Schulter, zog ihn sanft beiseite und sprach: „Die Dänen kommen. Sie haben unsere Flotte in der Ostsee versenkt und wir müssen zum Schutz der Heimat sofort nach Norden. Wir können hier keine Schlacht riskieren, weil wir jeden Mann brauchen, um Schweden zu verteidigen.“ Dann ließ er abrupt von Bostelmann ab. Inzwischen saß seine Schwadron aufgesessen und zum Abmarsch bereit. Ein entschuldigendes Nicken, Claus zugewandt, war sein ganzer Abschied.
„Des Ersten Tod, des Zweiten Not und des Dritten Brot“ – dieser Ausspruch beschreibt das schwere Los der Moorsiedler in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Moorsiedler, das waren meist zweite Söhne und ihre Familien, die sich auf den Weg ins Ungewisse machten, um im unerschlossenen, feindseligen Moor ihre Chance auf eine eigene Scholle zu nutzen. Denn den elterlichen Hof erben konnten sie nicht. Nicht wenige haben ihren Mut mit dem Leben bezahlt. In der Moorsiedler-Saga lässt Jürgen Hoops von Scheeßel ihre Geschichten wieder lebendig werden.
Das zweite Buch führt Hoops von Scheeßels Familiensaga, anschließend an seinen letzten historischen Roman „Das verdächtige Gesicht“ über Mette Meinken, geb. Hoops aus Höperhöfen, fort. Er erzählt die Familiengeschichte der Nachfahren ihres Bruders Cordt Hoops.
Leserinnen und Leser werden in längst vergangene Zeiten entführt, in die Anfänge vieler Dörfer und Gemeinden Niedersachsens – eine spannende, aufschlussreiche Reise in die Vergangenheit.