In loser Folge seit dem Jahr 2000 liegt nun Teil IV der Schriftenreihe »Geithain Journal, Beiträge zur Stadt- und Schulgeschichte« vor. Dem Charakter eines Journals entsprechend, enthält es einerseits wieder eine Mischung aus rein sachlich-historischen Beiträgen auf der Grundlage von Recherchen in Archiven oder unter Verwendung bisher unveröffentlichter Zeitzeugenberichte. Andererseits dienen abermals »Erinnerungen/Geschichten/Anekdoten« dazu, den Alltag der Kleinstadt Geithain in den Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu veranschaulichen. Über die Versorgung der Stadt mit Gas, Wasser und Strom, wie alles begann und wie es sich entwickelte, informiert die Schrift zu Beginn. Dabei wurde der Anschluss Geithains an das öffentliche Elektrizitätsnetz auch deshalb in das Heft aufgenommen, weil dieser wichtige stadtgeschichtliche Prozess in der »Chronik der Stadt Geithain, Teil 2, 1635 - 1923« nicht erwähnt worden ist. Die Stadt Geithain war 40 Jahre Kreisstadt eines der kleinsten Kreise der DDR. Die Verwaltungsstruktur, die Verwaltungsgebäude und die Bedeutung des Kreisstatus für das Leben in der Stadt bilden ein weiteres Kapitel. »Handwerkerstadt Geithain« will eine besondere Tradition der Stadt in Erinnerung rufen. Angesichts erheblicher aktueller Probleme des Handwerks erscheint eine Würdigung der Kontinuität von Familienbetrieben notwendig. Als Beispiel dient die Geithainer Firma Sell, welche in der 5. Generation das Glaserhandwerk betreibt. Die Geithainer Schule(n) war(en) während des gesamten 20. Jahrhunderts staatliche Schule(n), Lehrerinnen und Lehrer also stets Angestellte des Staates. Wenn »der Staat« sich änderte, betraf das die Schulkollegien in besonderem Maße. Was sich in »Deutschen Wendezeiten« 1918, 1933, 1945 und 1989/90 an Geithains Schulen ereignete, schildert das Hauptkapitel im Journalteil Schulgeschichte. Während die ersten drei Zäsurjahre eher im Überblick (weil z. T. schon bisher bearbeitet) behandelt werden, erfolgt die Darstellung zur Zeit 1989/90 erstmalig öffentlich und relativ ausführlich.