Erweckungsliteratur gibt es zuhauf. Die Wandlung hin zum Glauben erhebt das Leben des „Erweckten“ oft in lichte Höhen. Genau das soll dieses Buch nicht sein und ist es auch nicht. Das Pferd wird von hinten aufgezäumt. Der Autor stellt sich die Frage, ob er je Atheist gewesen ist, und wann das gewesen sein kann. Das tut er, indem er sein Leben Revue passieren lässt, ohne eine Mystifikation in den Raum zu stellen. Atheismus ist nicht angeboren. Wie lässt es sich also erklären, früher oder später dem Atheismus zugeneigt zu sein?
Dass der Autor gläubiger Christ ist, lässt ihn nicht in den Wolken schweben, sondern ganz im Gegenteil auf festem Boden gehen. Und so können ihm die Leser folgen und begeben sich nicht in die Gefahr, missioniert zu werden. Denn eines ist für den Autor von besonderer Bedeutung: Keine Religion darf einen Exklusivitätsanspruch stellen und somit andere Religionen diffamieren. Und der Respekt vor Atheisten und Agnostikern ist eine Selbstverständlichkeit. Zu verurteilen sind fundamentalistische Auswüchse, die Religionen für eigene Zwecke missbrauchen. Damit mag sich der Kreis schließen. Das Pferd kann nach der Lektüre dieses Buches frei und freudig weiter galoppieren.