Jürgen Breests Roman »Dünnhäuter« führt mitten hinein in das Machtgerangel an einer deutschen Fernsehanstalt. Held seines Romans ist der Redakteur Feldmann, ein erfolgreicher und geachteter Mann am Sender. Aus einem verkorksten Urlaub mit Frau und Sohn zurückgekehrt, findet Feldmann eine veränderte Situation vor. Wegen eines politisch brisanten Films, den er drehen will, bekommt er Schwierigkeiten. Die Vorgesetzten entziehen ihm ihr Wohlwollen. Ihm gehen die Augen auf, er sieht seine berufliche Umwelt kritisch und klar, nimmt die Leute beim Wort, hört auf, sich etwas vorzumachen, verzichtet auf Anpaßlertum und opportunistische Unterwerfung.
Er verhält sich, wie sich ein kämpferischer Demokrat verhalten sollte – und hat unverzüglich Feinde, echte und eingebildete.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)