In seiner großen Studie Sex and culture aus dem Jahr 1934 untersuchte der britische Ethnologe Joseph D. Unwin den Zusammenhang zwischen den jeweils geltenden Sexualnormen und der gesellschaftlichen Entwicklung. Dazu wertete er eine immense Fülle an ethnologischen und historischen Daten aus - aus der Zeit der Babylonier bis ins 20. Jahrhundert. Seine Ergebnisse sind heute aktueller denn je. Unwin wies nach, dass der Aufstieg und Niedergang einer Kultur eng mit der Frage verknüpft ist, wie sehr es einer Gesellschaft gelingt, Monogamie und Familienwerte zu fördern. Gesellschaften, in denen sexuelle Freizügigkeit über drei Generationen hinweg die Kultur prägten, befanden sich in allen untersuchten Beispielen im Niedergang.
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um die erste deutschsprachige Teilübersetzung von Unwins Sex and culture, die alle für den Gedankengang zentralen Abschnitte sowie - in beispielhaften Auszügen - ethnologische und historische Belege enthält.