Diese Schrift wurde aus dem Französischen übersetzt und im Jahr 1732 zu Würzburg von dem Universitätskupferstecher unter dem Titel: „Geistlicher Sittenspiegel, in welchem jeder heilsbegierige Christenmensch sich ersehen, den Stand seiner Seele erkennen und seinen Lebenswandel nützlich danach einrichten kann“, auf eifriges Verlangen frommer Herzen herausgegeben. Der Herausgeber hatte es dem hochwürdigen Bischof zu Würzburg und Bamberg, Friedrich Karl, gewidmet, „der gesicherten Hoffnung lebend (wie er in der Widmung sagt), es geruhen Hochdieselben, ein solches Werk mit gnädigstem Wohlgefallen fürstmildest anzusehen“.
Seit 1732 ist eine lange Zeit verflossen und hat sich der Geschmack sehr geändert - die Wahrheit nicht, sie bleibt ewig unabänderlich -, und auch heute noch wird der natürliche Mensch gewiss nicht mit Wohlgefallen, sondern höchst ungnädig auf ein solches Werk herabsehen.
Denn dieses Werk stellt den Urheber der Sünde und der Geistessklaverei – den Teufel – so wie den Urheber des Lebens und der Freiheit der Kinder Gottes – Christus in uns – deutlich vor; und der Zeitgeist lacht über den Teufel, als ob er nicht wäre, leugnet dessen Dasein, oder dessen Einwirkung auf die Menschen; der Zeitgeist glaubt nicht an Christus, und nicht an die Erlösung durch ihn, wie sie uns in der heiligen Schrift gelehrt wird.