Es war in Kalikut am Meeresstrand von Malabar, wo Hebich erstmals in Indien gelandet ist. Da begegnete eines Tags der Schreiber dieser Zeilen einem alten ehrwürdigen Heiden und fragte ihn, ob er auch schon etwas von Christus und dem Christentum gehört habe. „Nein“, lautete die prompte Antwort. Aber urplötzlich legte der Alte seine Hände flach gegeneinander, führte sie auf die nackte Brust und sagte in anbetender Stellung: „Aber ich kannte den großen Bartherrn Hebich, jenen Rakschasan, der eine Inkarnation Gottes war.“ Und wiederum machte er mit Gebärden das Zeichen der Anbetung, als ob ihm der Geist des Heroen (Rischi) in der Erinnerung erschienen wäre.
Samuel Hebich (29. April 1803 bis 21. Mai 1868) war ein württembergischer evangelischer Missionar im südwestlichen Indien. Er hatte keine besondere Bildung erfahren und auch sein Interesse daran war nur gering. Dafür war er aber ein Mann mit Charisma. Er fiel durch seinen altmodischen Kleidungsstil auf und trug einen langen Bart, was der Mode widersprach.
Er redete alles andere als gepflegt und war sehr direkt, im schwäbischen Akzent.
Hebich behandelte alle Menschen gleich, unabhängig vom Stand des Gegenübers. Er sprach ohne Hemmungen Leute auf der Straße und ihrem eigenen Haus an, um sie zum Glauben an Jesus Christus zu ermahnen. Seine Art zu predigen, zu lehren und zu ermahnen löste bei den einen Respekt, bei den anderen Spott aus.