Die Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre von 1794/95 ist das systematische Hauptwerk des Philosophen Johann Gottlieb Fichte und eines der zentralen Werke im nachkantischen Idealismus.
Die Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (GWL) bildet die erste von insgesamt zehn Fassungen der Wissenschaftslehre, die Fichte im Laufe seines Lebens veröffentlichte. Ein Grund, die Wissenschaftslehre immer wieder zu überarbeiten, lag für Fichte sicherlich in der sonderbaren Entstehung der GWL. Zum Wintersemester 1794/95 wurde Fichte, der durch seinen Versuch einer Kritik aller Offenbarung schlagartig berühmt geworden war, durch eine Empfehlung Goethes, der als Berater der Universität Jena tätig war, überraschend zum Professor berufen. In diesem Semester hielt er die Vorlesung zur Wissenschaftslehre, ohne vorher ein Manuskript ausgearbeitet zu haben. Daher schrieb Fichte die GWL stets vor den einzelnen Sitzungen.
Die Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre gliedert sich in drei einleitende Grundsätze, einem daraus abgeleiteten theoretischen Teil und einem daraus abgeleiteten praktischen Teil. Typisch für den frühen deutschen Idealismus ist hierbei das systematische, deduktive Vorgehen vom Unbedingten zum Bedingten-also vom Absoluten zur Welt.