Mit dem Aufschreiben von "Lisbeth - Mein Weg", versetzte ich mich in ihr Leben 1916 bis 1990. Ihre Umsiedlung, bzw. die Vertreibung aus Poppow, haben mich sehr beschäftigt. Ihr Schicksal, als Flüchtling aus den Ostgebieten und nicht gerne aufgenommen, teilten vielen Menschen.
Hoffnungsvoll komme ich als junge Frau nach Berlin und hoffe, dass ich in der Millionenstadt gut zurechtkomme. Ich verliebe mich und heirate im Krieg. Durch die beginnenden Kriegswirren soll ich in einer Munitionsfabrik arbeiten, kann es aber verhindern und komme zum Luftwaffenkommando. Die beginnenden Luftangriffe ließen mich wieder in meine Heimat gehen. Dort erlebte ich das Elend der großen Flüchtlingstrecks und die Besatzungen durch Polen und Russen nach dem Ende des Krieges. Verlor meinen Sohn und begann im September 1945 mit der Umsiedlung in den Westen. Hierbei erlebte ich Hunger, Willkür, Gewalt und auch großzügige Hilfe. Bei Salzgitter im Dorf Barbecke in Niedersachsen konnte ich mir langsam eine neue Existenz aufbauen. Nach der Rückkehr meines Mannes Leo aus amerikanischer Gefangenschaft war meine Ehe eher eine Zweckgemeinschaft unter der ich stark litt. Schließlich zog ich mit meiner Familie sogar in ein kleines Reihenhaus. Leos Bestreben war ein Leben in der Großstadt und nicht auf dem Lande. Unser Verhältnis wurde immer angespannter, wir lebten nur noch nebeneinander und er war oft sehr böse zu mir. Leo ging beichten, ließ mich aber mit meinem Kummer allein. Mein Trost waren meine Tochter und meine Schwester.