Der Autor beschreibt und verarbeitet in seinem Roman abenteuerliche und lebensgefährliche Erlebnisse während seiner Rucksack-Reise durch Venezuela.
Der Ich-Erzähler wittert jenseits seines bürgerlichen und eingefahrenen Lebens vollkommen neue Erfahrungen und Herausforderungen. Daher lässt er kurzerhand Stress, Alkohol, Monotonie und ein unerfülltes Dasein hinter sich und fliegt nach Südamerika. Er lernt dabei nicht nur das fremde Land, deren Einwohner und andere Aussteiger kennen, sondern auch das eigene Ich mit seinen Sehnsüchten und Hoffnungen, begleitet von Zweifeln und Selbstironie.
Der Leser wird mit dem Elend der Armen konfrontiert, der Güte von wenigen, der Menschlichkeit in unmenschlichen Situationen, dem kleinen Glück in unerwarteten Momenten und dem plötzlichen Sterben von Menschen. Er schärft die Wahrnehmung und offenbart ungekannte und pure Lebensfreude. Dem Leser werden Einblicke in lebensgefährliche Situationen, menschliche Abgründe gewährt. Gute und böse Überraschungen wechseln sich ab.
Packend und schillernd beschreibt der Autor die verschiedensten Charaktere, die jede für sich auf tiefgründige Weise spannende und lebensfrohe Geschichten entstehen lassen. Der Leser wird dadurch auch mit den herrschenden Widersprüchen, dem Überlebenskampf, der Gewalt und dem allgegenwärtigen Tod konfrontiert.
Dieser Roman liefert mit einer unglaublichen Intensität ein buntes Bild von dem, was einem Aussteiger in Südamerika passieren könnte.
Eine äußerst gelungene Lektüre, die den Leser immer tiefer in ihren verruchten und klammernden Bann zieht, aus dem es nur ein Entkommen gibt: Aussteigen, ihr Aussteiger!