Mein Leben bis zum Kriege ist ein autobiografisches Werk von Joachim Ringelnatz (1931). Joachim Ringelnatz (1883-1934) war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Ein entscheidendes Ereignis im Leben Joachim Ringelnatz' war 1909 der Beginn seiner Auftritte in der Münchner Künstlerkneipe Simplicissimus. Rasch wurde der Unbekannte zum Hausdichter und damit quasi Angestellten der geschäftstüchtigen Wirtin Kathi Kobus und Freund und Kollege der dort auftretenden und verkehrenden Künstler wie Carl Georg von Maassen, Erich Mühsam, Frank Wedekind, Max Dauthendey, Ludwig Thoma, Roda Roda, Max Reinhardt. Ringelnatz' Begeisterung für das Bohème-Leben war schnell aufgebraucht: Sein Honorar betrug zuerst nur ein Bier, dann schließlich ein Bier und zwei Mark. Schnell war er wieder mittellos und verdiente sich etwas in Bordellen, wo er als Wahrsagerin verkleidet den Prostituierten die Zukunft vorhersagte.... Als Mariner im Krieg ist ein autobiografisches Werk von Joachim Ringelnatz aus dem Jahre 1928. Direkt zu Kriegsbeginn 1914 meldete sich Ringelnatz freiwillig zur Marine. Wie die Mehrheit der deutschen Intellektuellen war er kriegsbegeistert: "Ich dachte an Kriegsromantik und Heldentod, und meine Brust war bis an den Rand mit Begeisterung und Abenteuerlust gefüllt." Er diente auf Sperrschiffen, dann freiwillig auf einem Minenlegeschiff - eine undankbare und gefährliche Arbeit. Allmählich ließ seine Begeisterung nach. Er schrieb in einem Brief: "Mir scheint der Krieg nur als eine komplizierte, mehr und mehr an Tragik zunehmende Abwickelung von Intrigen und Mächten aller Nationen."