Eine Enkelin schreibt Briefe an ihren Opa, der kurz vor der Corona-Pandemie in ihrem Beisein verstorben ist – ein sehr einschneidendes Erlebnis, das sie über das Leben ihres Opas im Vergleich zum heutigen Leben nachdenken lässt: War das einfache, bescheidene, analoge Leben des Opas gar besser als das heutige Leben voller Konsum, Selbstoptimierung, Digitalisierung und Hektik, geprägt von düsteren Zukunftsaussichten aufgrund der Klimakatastrophe? Erleichtert und verbessert die Digitalisierung wirklich unseren Alltag und die Bildung unserer Kinder? Und was ist an den sozialen Medien eigentlich sozial? Fordert unser ausbeuterisches, kapitalistisches Wirtschaftssystem, das Raubbau an der Natur und am Menschen betreibt, radikale Veränderungen unserer Lebensweise, um das Überleben der Menschen auf der Erde zu sichern und das Leben zu entschleunigen? Welche Veränderungen könnten dies sein?
In ihren Briefen, die sich über einen Zeitraum von 1,5 Jahren erstrecken und eine Mischung aus Gesellschaftskritik und Corona-Pandemie-Tagebuch sind, setzt sich die Briefeschreiberin mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Themen und Diskussionen rund um die Digitalisierung, das kapitalistische Wirtschaftssystem, den Klimawandel, die Identitätspolitik oder die Emanzipation auseinander, und versucht, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Dabei werden jeweils Bezüge zum Leben des Opas hergestellt und häufig Gegensätze aufgezeigt.