Die Vernichtung ist eine Erzählung von Jean Paul.
Auszug:
Ottomar lag im äußersten Hause eines Dorfs, aus dem man die Aussicht auf ein noch unbegrabenes Schlachtfeld hatte, an einem giftigen Faulfieber ohne Hoffnung danieder. In jeder Nacht trieb sein heißes, erschüttertes Herz das aufgelöste Blut, wie einen Höllenfluß, voll zerrissener, ungeheurer Bilder, vor seinem Geiste vorbei, und der dunkle reißende Strom aus Blut spiegelte den durchwühlten Nachthimmel und zerstückte Gestalten und zerrinnende Blitze ab. Wenn der Morgen kühlend wieder kam, und wenn das Gift des Fiebertarantelstichs aus dem müden Herzen verflogen war, so tobte vor ihm das unbewegliche Gewitter des Kriegs mit unaufhörlichen Blitzen und Schlägen; und diese blutigen, durchbohrten Bilder standen dann in seinen mitternächtlichen Phantasien vor ihm als Leichen auf.