Ein Mann wird wegen einer Tat erpresst, die zwanzig Jahre zurückliegt. Eine Gruppe demoralisierter Soldaten hatte das Verbrechen als harmloses Spiel getarnt – aber es war ein Spiel mit Waffen und so machte sich der Mann schuldig – wenn auch, ohne es zu wissen.
Es gibt einen Entlastungszeugen, einen, der bestätigen könnte, dass ihn lediglich „blinde“ Schuld trifft, weil er das Böse in diesem Spiel nicht kannte.
Der Mann macht sich also auf die Suche nach diesem Zeugen. Er stößt auf eine dürftige Spur und macht die enttäuschende Entdeckung, dass sein Zeuge, ohne festen Wohnsitz, ein obskures Gewerbe betreibt und schwer zu fassen ist. Seine Suche wird zur Flucht und zur Jagd zugleich. Sie führt ihn nach Veracruz, nach Mexico-City, Cuernavaca, nach Acapulco und in die zwielichtige Grenzstadt: Tijuana.
Ein Roman, der von der Hölle erzählt und vom Paradies, von Indios, Mestizen und Weißen, von tropischem Blühen und von den Spuren raschen Verfalls – und: von der kurzlebigen Liebe zwischen Menschen, die sich aus geschichtlichen Gründen missverstehen.
Das Thema Erpressung, mit aller zerstörerischen lebensbedrohenden Wirkung, macht diesen Roman für immer neue Generationen lesenswert.
Matthiesens augenfälligstes Merkmal ist dabei die suggestive Kraft seines Erzählens, die darüber hinaus das Südamerika der 70er Jahre auferstehen lässt, wie das Lübeck-Travemünde dieser Zeit.