Ein kleines Dorf mit ländlicher Winzeridylle, eine katholische Familie, eine geordnete, überschaubare Welt: Hier lebt Frieder Klettberg seine ersten 20 Jahre. Als unsportliches „Mockelchen“ findet er nur schwer Freunde und bei der Fußball-WM 1970 macht er die Sammelbildchenleidenschaft nur mit, um auch einmal dazu zu gehören. Meist jedoch leidet er still vor sich hin, denn streng katholisch erzogen wie er ist, traut er sich selten, aus sich heraus zu gehen. Nur beim Schauspielern in der Kirchengruppe darf er zeigen, was in ihm steckt und beim Klavier spielen kann er seinen Gefühlen und Gedanken Raum geben. Eine Künstlerkarriere wird jedoch vom Vater kategorisch verboten.
Und von Beginn der Pubertät an ist ihm klar, dass seine erwachenden Triebe in eine Richtung weisen, die von der Gesellschaft kaum akzeptiert und von der Kirche geradezu als verteufelt erachtet wird. Sein Kampf scheint aussichtslos, aber seine erste Arbeitsstelle verschafft ihm einen Hoffnungsschimmer, und mit seinem ersten verdienten Geld scheint ihm die Welt offen zu stehen.