Im Alter von 43 Jahren erlebt Bastian Brisch – verheiratet, zwei Töchter, im kirchlichen Dienst – sein Coming-out. Das war 1985. Schritt für Schritt ging es einem neuen Leben entgegen, doch der innere und äußere Druck waren enorm. Manche Leser fragten sich: Ist das wirklich der Bericht einer Emanzipation – oder der ihres Scheiterns?
Zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung seiner Lebensgeschichte denkt Brisch in einem Nachwort zur Neuausgabe über vieles noch einmal nach. Weil sich die äußeren Verhältnisse verändert haben, rücken andere Aspekte in den Mittelpunkt: das unausweichliche Drama, erst ein 'falsches Leben' gelebt und dann verinnerlichte, eigene Werte verraten, nahe Menschen im Stich gelassen zu haben. Und selbst im Stich gelassen worden zu sein.
'Die widersprüchliche Geschichte eines Mannes, dessen Lebensweg Debatten herausfordert.' (Sabine Peters, Deutschlandfunk)