Die Schraders stehen im Ruf, eine ordentliche Familie zu sein. Der frisch geharkte Garten ihres Hauses in der Vorstadtsiedlung beweist es und natürlich auch Herrn Schraders diszipliniertes Mitwirken im Kirchenchor. Ein bißchen wundern sich die Nachbarn schon, daß die Großmutter so spurlos veschwunden ist. Andererseits: sie war in letzter Zeit doch echt verwirrt und vergeßlich gewesen, und keiner kann von den Schraders erwarten, daß sie ihre Großmutter rund um die Uhr observieren. Als Herr Schrader Weihnachten die Gans tranchiert und der lieben Verschollenen gedenkt, zeigen sich die ersten Risse in der Familienharmonie. Und dann geht alles sehr schnell... Helga Königsdorfs bekannter Sarkasmus entzündet sich an einem brisanten Thema: dem Verfall menschlicher Beziehungen in einer vom Sozialabbau bedrohten Gesellschaft.