"Mann ohne Kindheit - Vom Opfer zum Täter." ist ein Interview mit einem pädophilen Straftäter, der sich seit 16 Jahren im Maßregelvollzug befindet. Der Text ist insofern beispiellos, als er sowohl aus Opfer- wie auch aus Tätersicht Einblick in den kommerziell organisierten Kindesmissbrauch in Deutschland gewährt. In einer Parallelwelt zur bürgerlichen Gesellschaft ist der Handel mit Kindern, die Herstellung und der Vertrieb von Kinderpornographie und die Prostitution von Kindern mitten in Deutschland erschreckender Alltag. Das Buch verdeutlicht die Funktionsweise des organisierten Kindesmissbrauchs. Dies geschieht sowohl in privaten, wie auch in kommerziell organisierten Zusammenhängen. Die dafür erforderlichen Strukturen befinden sich in der Hand international agierender Organisationen. Das Kundenklientel existiert unabhängig von Schicht- oder Klassenzugehörigkeiten, Bildungsstand, Nationalität, Religion, Kultur oder weltanschaulicher Ausrichtung.
Gesellschaftliche Ächtung und staatliche Strafandrohung haben die potentielle Erpressbarkeit der Täter zur Folge. Die Drahtzieher des organisierten Kindesmissbrauchs nutzen diese Erpressbarkeit zur Einflussnahme auf die Politik, die staatliche Verwaltung, die Justiz oder die Wirtschaft.
Die Gespräche ereigneten sich im Besucherraum einer forensischen Einrichtung. Sie mussten abgebrochen werden, als zwischen dem Informanten und dem Pflegepersonal Konflikte aufbrachen. Die letzte Begegnung fand in einem hoch gesicherten Raum mit Trennscheibe statt. Der Informant wurde ohne weitere Ankündigung in eine andere Einrichtung verlegt.
Der damit verbundene Abbruch der Therapie und die plötzliche Verlegung des Informanten zeigen, auf welch dünnem Eis sich der Autor des Buches bewegt. Dies gilt sowohl in Hinblick auf rechtliche Risiken, wie auch in Hinblick auf die beteiligte Mafia. Diese Risiken dürfen nicht unerwähnt bleiben, da Warnungen bis hin zu Drohungen den Verlauf der Gespräch entscheidend beeinflusst haben.